Vom Sagen zum Fragen

Verantwortung kommt von Antwort.  Antworten können Kinder und Jugendliche nur, wenn sie gefragt werden.

Mit Fragen beziehen wir die Kinder und Jugendlichen in ihr Lernen ein. Wir erstellen ausgehend von der Hilfeplanung individuelle Lernziele für kurze Zeiträume mit den Kindern und Jugendlichen.

Wir machen die Erfahrung, dass die jungen Menschen durch die  „Kleinteiligkeit “ der Ziele bereit sind, Leistungsanforderungen zu erfüllen. Wir sind davon überzeugt, dass Kinder und Jugendliche lernen wollen und Widerstand im Erziehungsprozess in der Wohngruppe, in der Schule häufig dadurch ausgelöst werden, weil man die jungen Menschen übergeht und nicht ausreichend genug einbezieht.

Mit dieser anderen Art des Umgangs werden Pädagogen entlastet, weil eine Zusammenarbeit zwischen den jungen Menschen, den Pädagogen und Lehrern entsteht.

Die Erwachsenen müssen nicht mehr die Antworten auf die Lösungen der Schwierigkeiten geben. Der junge Mensch bestimmt das Lerntempo, bestimmt wann er Hilfe braucht und erleben Fragen der Pädagogen als Unterstützung. Über unsere Fragen merken die jungen Menschen, dass sie etwas wollten und die Projektionen nehmen ab.

Nicht der Erwachsene ist schuld, wenn der junge Mensch etwas nicht kann. Mitarbeitende fühlen sich weniger verantwortlich, wenn etwas bei den jungen Menschen schlecht läuft. Sie überlassen dem jungen Menschen den Stolz über den Erfolg, z. B. mit einer Frage: Wie hast du das geschafft?

Aussagen von Pädagogen: Ich muss ihn in die Schule bringen, gelten als überholt, weil wir der Meinung sind, dass der junge Mensch sich selber in die Schule bringen muss und unsere Rolle sich drauf beschränkt, wie können wir ihn zur Erreichung dieses Ziels unterstützen.

Quelle: vgl. verschiedene Schriften Marianne und Kaspar Baeschlin, ZLB Winterthur,
www.zlb-schweiz.ch

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