Erziehung im Wandel der Zeit

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg herrschte der autoritäre Erziehungsstil, den viele auch körperlich erfahren mussten. Die Maxime war: Erziehung zur Disziplin, Gehorsamkeit, Unterordnung und Anpassung.

Der Erwachsene bestimmte, wie das Kind sich zu verhalten hat. Er weiß, was für das Kind gut ist und entscheidet, wann und was ein Kind wissen darf. Die Macht ist auf der Seite des Erwachsenen, er kann seinen Willen mittels Zwang, Strafe oder auch körperlicher Züchtigung durchsetzen.

Dieser Erziehungsstil ist überholt und wird heute in der Bevölkerung und vom Gesetzgeber nicht mehr unterstützt. Trotzdem ist dieser Erziehungsstil, bzw. die Haltung, die dem zugrunde liegt, nicht gänzlich überwunden.

Erwachsene, auch Pädagogen, meinen oft, zu wissen, was ein Kind anderes machen muss. Dies zu sagen ist nicht hilfreich und es werden in der Regel keine manifestierten, tiefgreifenden Veränderungen ermöglichen.

Die Gegenreaktion auf die autoritäre, überdisziplinierte Lebensweise war eine Phase der Befreiung, die zu großen gesellschaftlichen Spannungen geführt hat. Die neue Freiheit bewirkte, dass innovatives Denken möglich wurde und z. B. Paul Watzlawik die Bewegung der neuen Freiheit entwickelte.

Erziehung ohne Zwang, Regeln, ohne Konsequenzen führte zu Beobachtungen, dass eine Generation heranwuchs, in der Verhaltensweisen, wie Neigung  zu Schulabbruch, verstärkter Drogenkonsum, niedriges Selbstwertgefühl, ausgeprägter Grad an Aggressionen deutlich zu erkennen war.

Wir sind der Überzeugung, dass jeder Mensch, insbesondere Kinder und Jugendliche, Regeln und Rahmenbedingungen benötigen, die Orientierung im Entwicklungsprozess geben. Leitlinie des Handelns in unserer Arbeit ist die Entwicklung eines Selbstwertgefühls und Erfahrung der Selbstwirksamkeit im pädagogischen Betreuungsalltag.

Quelle: vgl. verschiedene Schriften Marianne und Kaspar Baeschlin, ZLB Winterthur,
www.zlb-schweiz.ch

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