Vor 14 Jahren eröffnete die Stiftung Beiserhaus ihre erste Therapeutische Wohngruppe und setzte damit einen bedeutenden Meilenstein in der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Region. In den letzten Jahren stellte uns die Akquise von pädagogischen Fachkräften vor große Herausforderungen, sodass am ehemaligen Standort in Oberellenbach über einen längeren Zeitraum Stellen unbesetzt blieben. „Wir dürfen unsere Mitarbeitenden nicht verheizen und wollen gute Rahmenbedingungen schaffen, damit unsere Arbeit auch in Zukunft qualitativ hochwertig bleibt“, so Björn Keding, pädagogischer Vorstand der Stiftung Beiserhaus.
Aus diesem Grund entschieden sich der Vorstand und die zuständige Bereichsleitung, eine neue Immobilie in besserer Lage mit deutlich attraktiveren Rahmenbedingungen zu suchen. Mit dem Haus in Braach wurden die idealen Voraussetzungen gefunden: Das neue Haus bietet ausreichend Platz, ein großzügiges Gartengrundstück, und die Nähe zu Rotenburg an der Fulda ist ebenfalls ein großer Vorteil. „Wir sind sehr froh, unter den verbesserten Rahmenbedingungen nun wieder verstärkt die inhaltlich therapeutische Arbeit aufnehmen zu können und für unsere Jugendlichen, die nicht mehr in ihrem Herkunftssystem leben können, einen guten Ort zum Aufwachsen zu bieten“, betont Sabine Ender, Bereichsleitung der Therapeutischen Wohngruppen Braach und Ersrode.
Die Therapeutische Wohngruppenarbeit wird durch die komplexen gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte immer mehr benötigt. Sie zeichnet sich vor allem durch eine intensive Begleitung und Betreuung der Kinder und Jugendlichen aus. Dies wird durch einen höheren Personalschlüssel, multiprofessionelle Teams aus pädagogischen Fachkräften, Psychologen und einem Kinder- und Jugendpsychiater sowie Kooperationen mit den regionalen Kinder- und Jugendpsychiatrien ermöglicht.
Die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte der Therapeutischen Wohngruppen beinhaltet ergänzend tiergestützte therapeutische Angebote mit Pferden. Die wöchentlichen Angebote des Therapeutischen Reitens, begleitet von ausgebildeten Reittherapeutinnen, können alle Jugendlichen nutzen. Sie werden hierfür zur Pferdewirtschaft des Kerngeländes in Rengshausen gefahren.
Am 28. September fand bei strahlendem Sonnenschein die Eröffnungsfeier der Therapeutischen Wohngruppe Braach in Trägerschaft der Stiftung Beiserhaus statt. Voller Freude empfingen das Team rund um die Gruppenleitung Ann-Christin Gerlich gemeinsam mit den Jugendlichen, der Bereichsleitung Sabine Ender, dem pädagogischen Vorstand Björn Keding sowie dem kaufmännischen Vorstand Jens Barkhoff alle Gäste. Jugendamtsleitung Annette Kranz und Heimaufsicht Conny Flöther sowie der Kreisbeigeordnete Manfred Wenk und Ortsvorsteher Jochen Freitag ließen es sich nicht nehmen, an diesem Tag dabei zu sein. Außerdem kamen viele interessierte Menschen aus der Nachbarschaft, Mitarbeitende der Stiftung Beiserhaus und Familienangehörige der Jugendlichen. Die ehemaligen Besitzer des Hauses, Familie Freitag, waren sehr berührt darüber, dass das Haus zukünftig einer so sinnvollen Nutzung dient. Ein großes Dankeschön gilt dem Team und den Jugendlichen für die tolle Organisation und die Versorgung mit Häppchen und Getränken.